Orangerie

Die Geschichte der Orangerie

Es war im 16./17.Jahrhundert, als die gekrönten Häupter Europas begannen, mediterrane Bäume und Pflanzen zu sammeln. Nach und nach kamen Orangen- und Zitronenbäumchen, Feigenbäume und Oleander- und Hibiskussträucher in die kühleren Länder Europas. Die Sammlungen der nicht winterfesten Gewächse wurden damals sinnigerweise Orangerien genannt. Weil die Exoten ohne Schutz die Winter nicht überstehen konnten, begann man damit, Wintergärten für sie zu bauen. Mit der Zeit prägte sich der Name Orangerie auch für die Gebäude ein. Vorallem während der Zeit des Barocks entstanden prächtige repräsentative Orangeriebauten, die nicht mehr nur dem Schutz der frostempfindlichen Bäume und Sträucher dienten, sondern auch für rauschende Feste, Bankette und alle möglichen Lustbarkeiten dienten.

Bekannte Orangerien Europas

Eine der schönsten Orangerien Europas ist die von Schloss Versailles. In dem mächtigen Gebäude haben etwa 1000 Pflanzen, darunter 650 Orangenbäume Platz. Wunderschön ist auch die Orangerie von Schloss Belvedere in Wien. Besonders ist hier, dass das Dach und die Südfassade im Sommer entfernt werden können und die schweren Pflanzenkübel nicht umgestellt werden müssen. Auch die Neue Orangerie von Schloss Sanssouci in Potsdam ist sehr beeindruckend.

Orangerien heute

Nachdem man die Idee der Orangerien im 20. Jahrhundert praktisch vergessen hatte, lebt sie heute wieder auf. Wer möchte, kann eine eigene Orangerie im Hausgarten haben. Sie ist mehr als ein Gewächshaus oder Wintergarten und schafft eine ganz besondere zauberhafte Stimmung an kalten trüben Wintertagen.